Persönliches

Zurzeit erzähle ich von meinen Erinnerungen an meine Kindheit.

Und je mehr ich erzähle, desto mehr fällt mir ein, weil die meisten Erinnerungen mit anderen verknüpft sind. Und wo ich vorher noch manchmal meine Zweifel hatte, ob mich meine glücklichen Erinnerungen nicht doch ein kleines bisschen trügen und ob ich sie nicht unbewusst etwas aufgehübscht und mit reichlich rosa Tünche verziert hatte, so sieht es jetzt danach aus, dass meine Eltern beide eher noch außergewöhnlicher waren als ich dachte. Und dass ich mit dieser Kindheit in dieser Familie sogar noch mehr Glück hatte als ich vorher schon annahm.

Außerdem erscheint mir manches in einem neuen Licht und vieles verstehe ich jetzt besser. Und ich finde Parallelen, die ich vorher noch gar nicht auf dem Schirm hatte. In gewisser Weise empfinde ich es als heilsam, mich damit zu beschäftigen. Das könnte ich natürlich auch in einem Tagebuch, aber ich bin ein echtes Kind meiner Mutter: Ich erzähle total gerne. Das muss niemand lesen, es reicht vollkommen, mir Zuhörer*innen vorzustellen, während ich erzähle. Aber die Vorstellung, einem Tagebuch etwas zu erzählen, ernüchtert mich schlagartig. Ich habe in meinen 63 Jahren noch nicht mit einem Buch oder einer Datei geredet und daran wird sich vermutlich auch nicht viel ändern.